Montag, 21. Januar 2013

Mercedes-Benz hat den Anti-Geisterfahrten-Assistenten erfunden

Erkennt Falschfahrten. (c) Daimler AG
Mercedes-Benz hat ein Assistenzsystem entwickelt, das unabsichtliche „Geisterfahrten“ verhindern kann. Es handelt sich um einen Verkehrszeichen-Assistent, der Einfahrverbotsschilder erkennen kann und den Fahrer akustisch und optisch warnt, wenn er aus Versehen zum gefährlichen Falschfahrer wird. Der Autohersteller plant das neue System zunächst für die in diesem Jahr erscheinende neue Mercedes-Benz S-Klasse und die neue E-Klasse.



Das Bundesverkehrsministerium zählt jedes Jahr etwa 1700 Verkehrsfunkwarnungen vor Geisterfahrern auf deutschen Straßen. Der ADAC spricht sogar von bis zu 2800 Falschfahrern jährlich – mehr als sieben pro Tag. Die meisten Geisterfahrten gehen zwar glimpflich aus, aber die Bedrohung durch Falschfahrer begleitet Autofahrer jeden Tag. Damit niemand selbst zum Falschfahrer wird – sei es aus Versehen, Unachtsamkeit, wegen Reizüberflutung durch dichten Straßenverkehr oder komplizierter Verkehrsführung –, hat Mercedes-Benz einen neuen Verkehrszeichen-Assistenten entwickelt.

Er kann unter anderem auch beim verkehrswidrigen Passieren von Einfahrverboten warnen. Das macht dieses System zum sinnvollen Instrument, das vor allem verhindern kann, auf eine falsche Autobahnauffahrt zu geraten.

Die Vision vom Unfallfreien Fahren

Dr. Thomas Weber, Chef der Konzernforschung bei Daimler: „Mercedes-Benz orientiert sich auf dem Weg zum unfallfreien Fahren immer am realen Unfallgeschehen zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer. Dass wir im Rahmen von Mercedes-Benz Intelligent Drive nun auch das Risiko ungewollter Geisterfahrten verkleinern können, bringt uns diesem Ziel wieder ein gutes Stück näher.“ Technisches Kernstück des Verkehrszeichen-Assistenten ist eine Kamera an der Innenseite der Frontscheibe. Sie kann Einfahrverbotsschilder optisch identifizieren und die Information darüber an den Rechner der Bordelektronik übermitteln. Erkennt dieser, dass das Fahrzeug an den entsprechenden Verbotsschildern in einen Autobahnzubringer einfährt, kann das System den Fahrer warnen. In diesem Fall machen drei laute Warntöne und ein auf dem Display aufleuchtendes rotes Einfahrtverbotszeichen auf die Gefahr aufmerksam.

Datenabgleich mit dem Navigationssystem


Um die Systemsicherheit weiter zu steigern, gleicht die Mercedes-Benz Elektronik die Daten der Kamera zusätzlich mit den Daten des Navigationssystems ab. Das gilt auch für die weiteren Funktionen des neuen Verkehrszeichen-Assistenten von Mercedes-Benz. Dazu zählen das Erkennen und Anzeigen von Tempolimits und Überholverboten sowie der jeweiligen Aufhebungsschilder. Sollte schlechte Sicht die Möglichkeiten der Optik zu sehr einschränken – etwa bei starkem Schneefall –, meldet das System dem Fahrer, dass es „temporär nicht verfügbar“ ist. Der neue Verkehrszeichen-Assistent, der unbeabsichtigte Geisterfahrten verhindern kann, wird zunächst in der künftigen S-Klasse und in der neuen E-Klasse zu haben sein. Nach und nach wird er auch in anderen Baureihen zur Verfügung stehen.

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